FAQ
Solarenergie
Warum brauchen wir Photovoltaik-Freiflächenanlagen?
Die überwältigende Mehrheit der Wissenschaftler ist sich einig, dass sich unsere Erde erwärmt und die vom Menschen verursachten CO2-Emissionen dafür verantwortlich sind. Die negativen Folgen hiervon können schon heute in vielen Teilen der Erde beobachtet werden. Die Art und Weise, wie wir unseren Strom erzeugen, trägt maßgeblich zu diesen Emissionen bei. Daher ist es dringend erforderlich, unsere Energieversorgung zu dekarbonisieren und unseren Gesamtenergieverbrauch zu senken, um auch den folgenden Generationen einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen.
Die Solarenergie bietet hierfür eine sehr gute Möglichkeit. Sie hat nur geringe Auswirkungen auf die Umwelt, ist mittlerweile kostengünstig, wirkt sich positiv auf die lokale Tierwelt aus und hat nur begrenzte Auswirkungen auf die lokalen Gemeinden und Anwohner.
Welche Ziele gibt es für den Ausbau von Photovoltaik-Freiflächenanlagen?
Die Ausbauziele der Bundesregierung sehen vor, dass deutschlandweit bis 2030 Solaranlagen mit einer elektrischen Gesamtleistung von 215.000 MW (215 GW) installiert werden. Die Leistung soll sich jeweils etwa zu Hälfte auf Dach- und Freiflächenanlagen verteilen.
Was ist eine Photovoltaik-Freiflächenanlage?
Eine Photovoltaik-Freiflächenanlage ist ein großflächiger Verbund von Photovoltaikmodulen zur Erzeugung von regenerativem Strom. Die Module wandeln Sonnenlicht direkt in (Gleich-)Strom um und speisen diesen über Wechselrichter, die den Strom von Gleichstrom in netzkonformen Wechselstrom umwandeln, in das lokale Stromnetz ein. Photovoltaik-Module benötigen keine direkte Sonneneinstrahlung und können somit auch bei bewölktem Wetter bzw. diffuser Lichteinstrahlung Strom erzeugen.
Welche Auswirkung hat eine Photovoltaik-Freiflächenanlage auf das lokale Landschaftsbild?
Eine Photovoltaik-Freiflächenanlage sollte so konzipiert und angeordnet sein, dass sie nur minimale visuelle Auswirkungen auf die Umgebung hat. Eine gut gestaltete Photovoltaik-Freiflächenanlage wird mit Hilfe vorhandener Hecken und Wälder als natürliche Abschirmung möglichst unauffällig in die bestehende Landschaft integriert. Dies kann auch durch Neuanpflanzungen von Hecken und Bäumen unterstützt werden.
Die Photovoltaikmodule werden auf Metallgestellen montiert, welche direkt in den Boden gerammt werden. Alternativ können Betonblöcke als Beschwerung eingesetzt werden, sollte ein Eindringen in den Boden nicht möglich oder gewünscht sein (wie etwa auf Deponien). Aus versicherungstechnischen Gründen ist eine Umzäunung erforderlich, deren Gestaltung den Anforderungen der örtlichen Planungsbehörde entspricht. Dabei kommen etwa unauffälligere, grüne Zäune zum Einsatz. Kleinere Tiere können ungehindert unter dem Zaun auf die Fläche gelangen.
Welchen Einfluss hat die Photovoltaik-Freiflächenanlage auf die Tier- und Pflanzenwelt?
Eine Photovoltaik-Freiflächenanlage wird extensiv bewirtschaftet. Die Regelmäßigkeit eines Grünschnitts gegen Verschattung kann dafür auf ein Minimum reduziert werden. Dies bringt, z.B. im Vergleich zu einer intensiv bewirtschafteten Agrarfläche, enorme Vorteile für die Tierwelt und die biologische Vielfalt mit sich. Unsere Photovoltaik-Freiflächenanlagen sollen mit fortschrittlichen Ideen Lebensräume schaffen und die Ansiedlung von regionalen Pflanzen (z.B. Wildblumen), Insekten (z.B. Schmetterlinge), Reptilien (z.B. Eidechsen) und Säugetieren (z.B. Fledermäusen) fördern. Dies stellt einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt/Biodiversität dar und schafft regionale Trittsteinbiotope. Aufgrund der in Deutschland flächendeckenden, intensiven Landwirtschaft fehlen solche Rückzugsräume (wie z.B. Feldhecken, Brachflächen usw.) allen Ortes. Ebenso wird der mit der intensiven Bewirtschaftung einhergehende hohe Insektizid- sowie Pestizideinsatz vermieden und biologische Kreisläufe finden wieder statt.
Können Flächen weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden, sobald die Photovoltaik-Freiflächenanlage errichtet wurde?
Es ist in der Regel möglich, dass z.B. Schafe auf der Fläche gehalten werden, um die Vegetation im Nahbereich der Photovoltaikmodule kurz zu halten. Diese Synergie fördert den landwirtschaftlichen Bezug und erleichtert die Pflege der Anlage.
Wie lange ist die Bauzeit einer Photovoltaik-Freiflächenanlage?
Der Bau dauert in der Regel 2 - 6 Monate, abhängig von der Größe der Anlage und der Anzahl der Personen, die die Montage durchführen.
Ist eine aktive Wartung der Photovoltaik-Freiflächenanlage erforderlich?
Nachdem die Photovoltaik-Freiflächenanlage in Betrieb gegangen ist, wird sie fernüberwacht und erfordert über das Jahr nur wenige regelmäßige Wartungs- bzw. Pflegeeinsätze. So erfolgt etwa zweimal jährlich eine Grünpflege der Photovoltaik-Anlage, um einer Verschattung der Photovoltaikmodule und der Verwilderung der Fläche entgegenzuwirken. Sollte ein technischer Einsatz aufgrund von Störungen doch einmal nötig sein, kümmert sich in der Regel ein örtlicher Elektriker um die Reparatur der defekten Anlagenteile.
Besteht die Gefahr einer Blendwirkung durch die Photovoltaik-Freiflächenanlage?
Photovoltaikmodule sind so konzipiert, dass sie Licht absorbieren und so gut wie nicht reflektieren. Sollte im Umfeld einer geplanten Photovoltaik-Freiflächenanlage die Möglichkeit der Blendwirkung von Anwohnern oder Verkehrsteilnehmern bestehen, so wird dies im Vorfeld durch ein Blendgutachten überprüft. Falls nötig, kann dementsprechend eine negative Blendwirkung durch Anpflanzung von Vegetation oder eine angepasste Ausrichtung der Module verhindert werden.
Wie sieht es mit Geräuschemissionen aus?
Photovoltaikmodule selbst sind völlig geräuschlos. Das einzige Geräusch, das aus einer Photovoltaik-Freiflächenanlage vernehmbar ist, ist ein leises Summen der Lüfter der Wechselrichter und Trafostationen direkt vor Ort. Durch eine sinnvolle Anordnung der Wechselrichter und Trafostationen können Geräuschemissionen außerhalb der Photovoltaik-Freiflächenanlage in der Regel komplett vermieden werden. In der Nacht bleiben die Wechselrichter vollkommen geräuschlos.
Wie hoch ist die Photovoltaik-Anlage?
Die Höhe der Photovoltaikmodule und Trafostationen beträgt bei klassisch aufgeständerten Photovoltaikanlagen etwa 3-3,5 Meter. Bei Agri-Photovoltaik kann die Höhe der Anlage durch gesetzliche Anforderungen entsprechend abweichen.
Wie wird die Photovoltaik-Freiflächenanlage eingezäunt?
Da es sich bei der Photovoltaik-Freiflächenanlage um eine elektrische Betriebsstätte handelt, ist eine Einzäunung vorgeschrieben. Dieser Zaun ist etwa 2 Meter hoch. Des Weiteren ist der Zaun nicht mit dem Boden verbunden. Für die Wildtierdurchgängigkeit wird ein ausreichender Abstand vom Boden eingehalten.
Was ist mit Stromkabeln oder Masten?
Der Netzanschluss geschieht in der Regel unterirdisch. Der genaue Netzanschlusspunkt wird vom Netzbetreiber definiert. Das Kabel wird einmal beim Bau der Anlage verlegt, nach der Verlegung wird die Oberfläche wieder hergestellt.
Warum wird die Photovoltaik-Freiflächenanlage nicht auf Dächern von Häusern gebaut?
Die Installation von Photovoltaikanlagen auf Haus- und Industriedächern muss weiter ausgebaut werden. Um die Klimaziele zu erreichen, ist jedoch sowohl der Ausbau von Photovoltaik auf Dächern als auch auf Konversions- und Freiflächen dringend notwendig. Photovoltaik-Freiflächenanlagen können in der Regel deutlich größer dimensioniert werden, was zum einen höhere Gesamtleistungen zur Folge hat, aber aufgrund von Skaleneffekten auch eine kostengünstigere Stromerzeugung ermöglicht. Die hohe Stromausbeute bei Freiflächenanlagen ist jedoch nicht nur aufgrund ihrer Größe, sondern auch der besseren Hinterlüftung zu verdanken. Stehen Solarmodule frei statt auf einem Dach montiert zu sein, ist der Kühleffekt größer und es kann mehr Strom erzeugt werden. Außerdem ist die Wartung der Freiflächenanlagen aufgrund der guten Zugänglichkeit meist leichter und die Anlage kann nach einer Reparatur schneller wieder Strom erzeugen.
Welche Auswirkungen haben Photovoltaik-Freiflächenanlage auf die Bodenqualität?
Durch intensive landwirtschaftliche Nutzung stark beanspruchte Böden haben auf Flächen mit Photovoltaik-Freiflächenanlagen Zeit für eine nachhaltige Regeneration. Es erfolgt keine Bodenbearbeitung, Düngung oder weitere Maßnahmen. So werden Folgeeffekte, wie z.B. die Bodenverarmung, die Bodenerosion und die zu hohe Nitratbelastung von Gewässern sowie des Grundwassers vermieden.
Besteht eine Flächenkonkurrenz zur Landwirtschaft?
Das Umweltbundesamt schätzt den Flächenbedarf für Freiflächenphotovoltaikanlagen gemessen an den Ausbauzielen auf ca. 80.000 ha bis 2030 zusätzlich zum Bestandssockel von etwa 30.000 ha (Ende 2020). Damit entspricht der gesamte Flächenbedarf bis 2030 etwa 0,5 – 0,6 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Deutschland (UBA, Umweltverträgliche Standortsteuerung von Solar-Freiflächenanlagen, 2022).
Im Vergleich dazu werden aktuell auf rund 13% der landwirtschaftlichen Fläche in Deutschland Energiepflanzen angebaut (FNR, Anbau und Verwendung nachwachsender Rohstoffe in Deutschland, 2024), insbesondere für die Herstellung von Biogas und Biokraftstoffen. Laut Umweltbundesamt kann durch Freiflächenphotovoltaikanlagen im Jahr allerdings rund 40-mal mehr Strom pro Hektar erzeugt werden als beispielsweise durch Biogasanlagen, welche z.B. mit Mais beschickt werden (UBA, Photovoltaik-Freiflächenanlagen, 2023).
In Gebieten mit guten Böden kann sogar eine Parallelnutzung von Landwirtschaft und Stromproduktion durch sogenannte Agri-PV-Anlagen in Betracht gezogen werden.
Wird der Boden beim Bau der Anlage verdichtet?
Durch den Einsatz von Kettenfahrzeugen kann die Bodenverdichtung beim Bau auf ein Minimum reduziert werden. Durch die Verteilung des Gewichts auf eine größere Fläche wird weniger Druck auf den Boden ausgeübt. Ist das Anlegen von Wegen unumgänglich, bleibt die Oberfläche durchlässig durch etwa den Einsatz von Schotter. Die Wege werden nach Abbau der Photovoltaik-Freiflächenanlage üblicherweise wieder zurückgebaut und der vorherige Zustand wieder hergestellt.
Geht eine Brandgefahr von der Anlage aus?
Die Module können aufgrund der Sonneneinstrahlung eine Oberflächentemperatur von 70-80 °C entwickeln. Da sie sehr gut belüftet sind, besteht aber keine Brandgefahr. Die Wärmespeicherung ist zudem deutlich geringer als etwa bei Bauten aus Stein oder Beton. Möglichen Brandlasten durch die Trafostationen und Wechselrichter wird durch regelmäßige Wartung, einem Brandschutzkonzept sowie Abstimmung mit der Feuerwehr vorgebeugt. Alle Module und Leitungen sind mehrfach isoliert, um eine Gefährdung für Mensch und Tier auszuschließen.
Wie beeinflusst eine Freiflächensolaranlage den Wasserhaushalt der Fläche?
Der Wasserhaushalt wird durch die Überschirmung nicht beeinträchtigt, da Regenwasser an jedem Modul ablaufen und auf der Fläche versickern kann. Zu diesem Zweck werden die Module mit ausreichend Abstand montiert.
Welche Schadstoffe gelangen durch die Anlage in den Boden?
Im Gegensatz zu anderen Nutzungsarten ist auf den genutzten Flächen kein Einsatz von Reinigungsmitteln, Pestiziden oder sonstigen Schadstoffen nötig. Es werden keine wassergefährdenden Stoffe verwendet. Somit kommt es durch die Photovoltaik-Freiflächenanlage zu keinem Schadstoffeintrag in den Boden.
Was bleibt nach der Anlagenlaufzeit zurück?
Durch Photovoltaik-Freiflächenanlagen werden Grundstücke nur vorübergehend (25-30 Jahre) überbaut. Der Rückbau der Photovoltaik-Freiflächenanlage wird bereits bei der Planung berücksichtigt und erfolgt in der Regel rückstandsfrei.
Welche Auswirkungen hat die Grünpflege auf die die Projektfläche bewohnenden Tiere?
Nach Möglichkeit ist ein Kurzhalten der Vegetation durch Schafe wünschenswert. Ist dies nicht möglich, kann die Fläche im Abstand mehrerer Monate gemäht werden.
Welche Vorteile haben Solarparks für die Region?
Photovoltaik-Freiflächenanlagen bergen viele Vorteile für Natur, Landwirtschaft und Finanzen in einer Kommune. Grenzertragsstandorte werden aufgewertet und wieder wirtschaftlich. Durch das Ausbleiben bodenverarmender Maßnahmen wird die Bodenqualität verbessert und infolge der ganzjährigen Pflanzendecke gegen Erosion geschützt. Da kein Nitrat (Dünger und Gülle) mehr ausgebracht wird, tragen Photovoltaik-Freiflächenanlagen zur Sicherung unseres Grund- und Trinkwassers bei.
Wir sind bestrebt, regionale bzw. lokale Unternehmen bei Bau und Pflege der Erneuerbaren-Energien-Anlage einzubinden. Sie können dabei nachhaltig profitieren - etwa durch große Aufträge beim Bau bzw. eine langfristige Sicherheit für wiederkehrende Aufträge wie z.B.:
- Bau von Zuwegung, Zäunen und Stellflächen für technische Anlagen
- Umsetzung und Pflege von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen
- Einbindung von Elektrikern vor Ort für die Wartung und Reparatur
- Laufende Pflege, z. B.:
- Reinigung und Winterdienst
- Schafbeweidung und / oder Mahd
- Wegeinstandhaltung
- Heckenschnitt
- Mulchen
Jede Erneuerbaren-Energien-Anlage ist eine Investition in die Zukunft – für uns und für künftige Generationen.